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Kathrin Schlegel

"Das Wolltuchspiel"

Austellungsdauer: 8.12.2001 - 6.1.2002


Kathrin Schlegel studiert an der Kunstakademie Münster in der Tim Ullrichs Klasse. Sie studierte vorher an der AKI Enschede.

Begrüssung:

Wer den Prozess dieser Ausstellung von Kathrin Schlegel mitbekommen hätte, wäre allein davon fasziniert gewesen. Sie hat diesen Raum zu ihrem Arbeitsraum gemacht, mit ihm gespielt, und ich könnte allein sieben Variationen dieses Arbeitsprozesses benennen. Diese Ausstellung ist das Ergebnis Kathrin Schlegel ist mit ihrer Arbeit, meines Erachtens hervorragend mit der Raumsituation in diesem Bereich des Hauses umgegangen. Sie schafft eine Verbindung zwischen dem angrenzenden Kneipenraum und dem Foyerraum (Kunstraum), denn hier könnte tatsächlich der Billardraum der Kneipe sein. Wenn hier jetzt wirklich noch ein Billardtisch stehen würde. wäre dies für manchen vielleicht sogar eine Enttäuschung hier nicht Billard spielen zu können. Doch wo ist der Tisch?

Er ist immer noch Bestandteil dieser Arbeit, hängen doch die Kugeln in Tischhöhe und sind angeordnet, als würde das Spiel gleich beginnen. Schaue ich von aussen in das Schaufenster, so sehe ich den Billardtisch mit seinem tannengrünen Filz am Ende meiner Blickachse, verbannt wie in einem Abstellraum, nutzlos geworden.

Aber nicht nur die Raumsituation, sondern das Spiel mit der Zeit ist ihr gelungen. Die Vorweihnachtszeit- Zeit der Besinnung, Zeit des Weihnachtswahns. Zeit der Illusion, denn irgendwie trägt jeder seine Weihnachtsillusionen mit sich rum, ob er will oder nicht. Diese Illusionen sind wie die Weihnachtskugeln, eine Blase, zerbrechlich und fein, und doch voller Glanz. Kathrin Schlegel lässt diesen Illusionen ihren Glanz, zerbricht sie nicht, sondern befragt sie mit ihrer Arbeit und lässt sie spielen. Das Spiel kann beginnen.

Danke.



Stephan US




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