Archiv Projekt: Foyer -Austellungen
Halil Shalabi & Moshe Rosenfeldt 12 hoch 3 feuer wasser erde luft Austellungsdauer: 18.06. - 18.06.2004 | ![]() |
![]() ![]() ![]() | cuba-cultur vertreten auf bundesweiter Kunstaktion Anlässlich des bundeskongress spziokultureller Zentren wurde am Freitag, den 18. Juni 2004 im Kulturzentrum K4 in Nürnberg die kunstaktion 12 hoch 3: "feuer wasser erde luft eröffnet. Das cuba ist mit zwei Arbeiten des palästinensischen Künsterlers Halil Shalabi und des israelischen Künstlers Moshe Rosenfeldt vertreten. Beide Künstler waren im September 2002 mit Ihrer Ausstellung 15:03 Gast in der cuba-cultur Foyerausstellungsreihe. Ruppe Koselleck über Shalabi / Rosenfeldts soziokulturelle 11. September Boxen für Nürnberg 2004: Shalabi / Rosenfeldt als Porzelanferkel im Elefantenhaufen der großmächtigen Ästhetik.....oder ein Beitrag für die soziokulturellen 11. September Kästen zu Nürnberg 2004.Daß das Faktum eines gemeinsamen Auftritts allein schon ausreicht, um als Provokation zu gelten, bekräftigt Shalabis und Rosenfeldts Willen zur politischen Intervention in das kunstszenetische Umfeld. Das Palästina Spagath nennen sie ihre Projekte und Projektionen, welche zur Aufweichung des Frontenverlaufes taugen wollen. Es gelingt heute kaum noch Künstlern auf juryfreien Ausstellungen mit der Auszeichnung der Ausladung geehrt zu werden. Für einen Auftritt auf der Jerusalem Bienale 2003 wurden die beiden trotz mündlicher Einladung wieder vor die Tür gesetzt. Da sie jedoch in Beirut oder Kairo gar nicht erst in die Nähe einer zensurfreien Präsentationsgelegenheit kamen, verzichteten die beiden auf den großen Skandal. Sie arbeiten anstelledessen an einem Buch über das Fingerspitzengefühl eines beidseitigen amerikanischen Armamputanten. Ihr Beitrag für das Nürnberger Projekt umschreibt ganz deutlich ein bleibendes Unwohlsein über das Phänomen des 11. Septembers. Während Shalabi ganz nah am wirklichen Geschehen bleibt und eine Art WAHNMAHL für ein Teppichmesser kreiiert, welches ebenso für Teppiche wie für Terroristen geschaffen zu sein scheint, beschreibt Rosenfeldt mit den inzwischen nostalgisch anmutenden Welthölzern ein potentielles Inferno, das die ganze Welt zu einem Scheiterhaufen aus Streichhölzern mit Flugzeug verkommen läßt. Beide verstehen ihre Arbeit als prognostisch, persönlich und pädagogisch im Sinne einer unverzeihlichen Annahme der Vergeblichkeit der Abwendung kommender Dinge. Auf den tiefen Inhalt ihrer Kunst befragt, antworteten sie einmal singend, daß sie willenlose Popstars seien. Die fröhlichen Fatalisten trugen in freundlichem Versmaß ihre Unweisen vor... Unstrittig und ebenso ergibig ist der intentionale Diskussionsbedarf. Von ästhetischer Gewaltverniedlichung bis zu despektierlichem Antiamerikanismus Antiislamismus oder sogar Antisemitismus.... Jedem Vorwurf setzten sie das rechte entgegen. Mal singend und mal schweigend. Mit ihrer gemeinsamen Spanferkelvertilgung am Yom Kippur 2003 trafen sie auf eine arabisch, palästinensische und jüdische Ablehnungsfront, die das arme Tieropfer zu legitimieren schien. Daß ihre Arbeit in Jaffa der Zensur zum Opfer fiel, gehört zu den seltsamen Treppenwitzen vor Ablauf irgendeines weiteren Ultimatums, an welches sich schon zwei Wochen später niemand mehr erinnern kann... Ihre Kunst ist zweifellos von so kritischer Kontextualität geprägt, daß erst mit der Präsentation von Segmenten Ihres Schaffens die unerwartete und schwer kalkulierbare Kraft verborgen liegt. So taugen Shalabi und Rosenfeldt als Porzelanferkel im Elefantenhaufen der großmächtigen Ästhetik. Biographie von Halil Shalabi Geboren 1974 in Berlin, Kind palästinensischer Emigranten (Al Quud). Studium der Soziologie an der Humboldtuniversität, Berlin Ausstellungen seit 1999 1999 - "Positionen", Künstlerhaus Bethanien, Berlin (GA = Gruppenausstellung) 2000 - "Brandenburgische Biennale", Brandenburg (GA) 2001 - "Seker", Prodpodi, Magdeburg - "DART", Konsum Galerie, Dresden 2002 - "Intelligente Implantate" mit Moshe Rosenfeldt, Prothetik, Leipzig - "15.03" mit Moshe Rosenfeldt, cuba-cultur, Münster 2002 - Eröffnungsvortrag zur Ausstellung "Das politische Plakat in den Vereinigten Staaten von 1933 bis _1972" im historischen Institut der Universität München 2003 - "GRUNBERG ist Zilona Gora ist Europa ist.... ", Wrozlaw, Polen 2003 - "Merhaba Konstantinopolis", Gülhani Parki, Istanbul, Türkei 2003 - "Sexverbun", Diabakir, Kurdistan, Türkei 2000 - Friedrich-Ebert-Stipendium "Ikonographie _und politische Ästhetik der Neuzeit" 2001 - European Media Art Award (2. Preis), Slubice, Polen 2004 - Pjöng Jang Pool, Korea Biographie von Moshe Rosenfeldt Geboren 1976 in Berlin, Kind israelischer Emigranten (Jesrusalem). Studium der Politik und Soziologie an der FU - Berlin Performance und Ausstellungen seit 2000 2000 - "Vogel-Zähl-Werke", Performancereihe u. a. in Berlin, Potsdam, Kassel 2001 - "Positionen", Künstlerhaus Bethanien, Berlin (GA) 2001 - "EigenART", Performancefestival, München 2001 - "Raboti", Gdansk, Polen 2002 - "Intelligente Implantate" mit Halil Shalabi, Prothetik, Leipzig 2002 - "15.03" mit Halil Shalabi, cuba-cultur, Münster 2003 - "Merhaba Konstantinopolis", Gülhani Parki, Istanbul, Türkei 2003 - "Shalom après Ski", Meir-Maiir, Jerusalem, Israel 2004 - "Postintentionale Pädagogig als Kunst", Freya-Friedrich-Stiftung, Chur, Schweiz Stipendien 2000 - Stipendiat der Volkswagenstiftung (politische Relevanz der Performance resp. performativer Eingriffe in das alltägliche Leben im religiösen Kontext des alten Testamentes) 2003 - Edith Haber-Hornung Stipendium für projektbezogene Interventionen im öffentlichen Raum, Chemnitz |